Zum Inhalt springen

… Carsharing

Carsharing ist ein Modell des gemeinsamen Autogebrauchs, bei dem Benutzer Zugang zu einem Fahrzeug haben, ohne tatsächliche Eigentümer zu sein. In der Regel handelt es sich um eine Dienstleistung, die von einer Organisation oder einem Unternehmen angeboten wird und die es den Mitgliedern ermöglicht, ein Auto für einen kurzen Zeitraum zu buchen und zu nutzen. Oft nur stundenweise. Es gibt verschiedene Carsharing-Modelle, darunter das stationsbasierte und das Free-Floating-Carsharing.

Die Vorteile von Carsharing im Hinblick auf die Mobilitätswende, Nachhaltigkeit, Umwelt und Klima sind vielfältig:

  • Reduzierung von Treibhausgasemissionen: Carsharing kann dazu beitragen, die Emissionen zu reduzieren, indem die Anzahl der Fahrzeuge auf der Straße verringert wird. Da viele Carsharing-Dienste Hybrid- oder Elektrofahrzeuge verwenden, können sie auch dazu beitragen, den CO2-Fußabdruck weiter zu senken.
  • Reduzierung der Fahrzeuganzahl: Jedes Carsharing-Fahrzeug kann mehrere private Fahrzeuge ersetzen. Dies kann dazu führen, dass weniger Autos produziert werden müssen, was dadurch weniger Ressourcen verbraucht und die Umweltbelastung verringert.
  • Effiziente Nutzung von Ressourcen: Fahrzeuge, die im Carsharing eingesetzt werden, werden in der Regel minimal und effizienter genutzt als private Fahrzeuge, die den größten Teil des Tages ungenutzt bleiben.
  • Reduzierung von Verkehr und Parkplatznot: Weniger Autos auf der Straße bedeuten weniger Verkehr und weniger Bedarf an Parkplätzen. Dies kann zur Verbesserung der Lebensqualität in Städten beitragen und Platz für andere Formen der Mobilität wie Radwege und Fußgängerzonen schaffen.
  • Förderung nachhaltiger Verkehrsmittel: Carsharing kann eine Brücke zur Nutzung nachhaltiger Verkehrsmittel bilden. Nutzer, die sich an das Carsharing gewöhnt haben, könnten eher bereit sein, auf öffentliche Verkehrsmittel oder Fahrräder umzusteigen.
  • Flexibilität und Zugänglichkeit: Carsharing bietet eine flexible Mobilitätslösung, die es den Menschen ermöglicht, ein Auto zu nutzen, wenn sie es brauchen. Ohne die Kosten und Verpflichtungen, welche mit dem Besitz eines Autos verbunden sind.

Zusammengefasst trägt Carsharing dazu bei, die Mobilitätswende zu einer nachhaltigen, effizienteren und umweltfreundlicheren Art des Verkehrs zu fördern. Es unterstützt die Ziele des Klimaschutzes und hilft, den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft zu beschleunigen.


Kosten

Carsharing ist vor allem für Wenig- und Gelegenheitsfahrer (m/w) preislich interessant. Bis zu einer Fahrleistung von etwa 10.000 Kilometern pro Jahr (rund 800 Kilometer pro Monat) spart Carsharing gegenüber dem privat angeschafften Neuwagen auf jeden Fall Geld ein. Der Bundesverband CarSharing e.V. (bcs) hat in seiner Beispielrechnung die jährlichen Kosten eines günstigen Kleinwagens mit den Kosten eines durchschnittlichen Carsharing-Tarifs für verschiedene Jahresfahrleistungen verglichen:

Kostenvergleich privater Pkw vs. Carsharing für 8.000 gefahrene Kilometer pro Jahr (667 km pro Monat). Der Vergleichs-Pkw ist einer der 10 günstigsten Kleinstwagen in Deutschland laut ADAC-Autokostenrechnung. Die monatlichen Kosten wurden anhand ADAC-Autokostenrechner ermittelt. Der Carsharing-Tarif ist ein Normaltarif eines stationsbasierten Anbieters ohne Rabatte. Die einmalige Anmeldegebühr und ein Sicherheitspaket zur Reduzierung der Selbstbeteiligung im Schadensfall wurden eingerechnet. Treibstoff ist im Carsharing-Tarif enthalten. Fixkosten = Anmeldegebühr, Sicherheitspaket, monatlicher Grundpreis der Mitgliedschaft. Kosten-Erhebung im März 2019 (Grafik: bcs).
Kostenvergleich privater Pkw vs. Carsharing. Der Vergleichs-Pkw ist einer der 10 günstigsten Kleinstwagen in Deutschland laut ADAC-Autokostenrechnung. Die monatlichen Kosten wurden anhand ADAC-Autokostenrechner ermittelt. Der Carsharing-Tarif ist ein Normaltarif eines stationsbasierten Anbieters ohne Rabatte. Die einmalige Anmeldegebühr und ein Sicherheitspaket zur Reduzierung der Selbstbeteiligung im Schadensfall wurden eingerechnet. Treibstoff ist im Carsharing-Tarif enthalten. Kosten-Erhebung im März 2019 (Grafik: bcs).

Zahlen, Daten, Fakten


Ladesäulen-Karte Deutschland der Bundesnetzagentur

Carsharing-Gesetz


Förderung

Carsharing ist zentraler Baustein eines zukunftsfähigen Mobilitätssystems. Es entlastet Städte und Gemeinden nachhaltig vom Pkw-Verkehr, ermöglicht eine lebenswerte Umgebung und bietet den dort wohnenden Menschen dennoch die Vorzüge flexibler, individueller Fahrzeugnutzung vernetzt mit dem Umweltverbund aus Bus, Bahn, Fahrrad und Fußwegen.

Durch folgende Maßnahmen kann die Politik Carsharing fördern:

  • Novellierung des Straßenverkehrsgesetzes (StVG) und der Straßenverkehrsordnung (StVO): Möglichkeit der Einrichtung von Carsharing-Stationen im gewidmeten öffentlichen Verkehrsraum
  • Reduzierung der Umsatzsteuer für Carsharing-Unternehmen auf den ermäßigten Mehrwertsteuersatz (zur Zeit 7 %), in Anlehnung an den öffentlichen Nahverkehr sowie den Schienennahverkehr
  • Umstellung der allgemeinen Kfz-Steuer auf Verbrauchs- und Emissionsbasis
  • Reduzierung der Kfz-Steuer für Carsharing-Fahrzeuge, deren Betreiber mit dem Umweltzeichen RAL-UZ 100 Car-Sharing („Blauer Engel“) zertifiziert sind
  • Novellierung der Landesbauordnungen: Abschaffung der Herstellungspflicht von Stellplätzen im Wohnungsneubau zugunsten von Carsharing-Stationen, Festschreibung der Verwendbarkeit von Stellplatzablösemitteln auch für die Herstellung von Carsharing-Stationen
  • Aufnahme des Carsharings in lokale und regionale Nahverkehrspläne
  • Ausschreibungen: Einbeziehung des Carsharings in durch Gebietskörperschaften ausgeschriebene öffentliche Verkehrsleistungen (Bestellerprinzip)
  • Kostensenkung in der Verwaltung: Bund, Länder und Gemeinden sind aufgefordert, vor der Beschaffung eigener Dienstfahrzeuge eine Vergabe des bis dato verwaltungseigenen Fahrzeugmanagements an Carsharing-Anbieter zu prüfen, um Kosten zu senken, zu einer Belebung des Carsharing-Marktes beizutragen und damit Synergieeffekte zu befördern
  • Einrichtung von verkehrlichen Pilotregionen, in denen Carsharing besonders gefördert wird und beispielhaft positiv beeinflussende gesetzliche und ordnungsrechtliche Rahmenbedingungen erprobt werden

Letztlich kommt es immer auch dem Carsharing zugute, wenn die Politik – ob auf Bundes-, Länder- oder kommunaler Ebene – den öffentlichen Verkehr, das Fahrradfahren oder das Zu-Fuß-Gehen fördert. Dann kann sich auch Carsharing als integrierter Autobaustein im „Umweltverbund“ besser entwickeln (Quelle: bcs).

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner